Claudia

Qi Gong üben ist wie zartes Seidenpapier auslegen. Es dauert, bis man einen auch nur kleinen Stapel an Papier angesammelt hat. Doch wer nur auf den scheinbar nicht wachsenden Papierstapel schaut und fürchtet, es täte sich beim Üben nichts, der übersieht, dass ihn schon der zurückgelegte Weg verändert hat.

Er hat erfahren, wie gut es tut, den Lärm der Welt immer wieder hinter sich zu lassen und bewusst die Stille zu suchen. Er vermag nach innen zu lauschen und sein Herz zu erden. Er hat gelernt, geduldig mit sich selbst zu sein, stetig und ausdauernd. Er spürt, dass er mit dem, was ihn umgibt, untrennbar verbunden ist, eingebunden zwischen Himmel und Erde. Er weiß: Wir alle sind aus demselben Sternenstaub. Wir haben Anteil und tragen Verantwortung, für uns, unsere Mitmenschen und unsere Welt. Denn ab und an hat er das Qi gespürt und weiß um die Allem innewohnende Weisheit. 

Was ist es, was die Welt, im Innersten zusammenhält? Auf der Suche nach einer Antwort lasse ich mich von meiner Sehnsucht ziehen, wohlwissend, dass wir immer schon in uns tragen, was wir suchen, immer schon angekommen sind. Doch um das zu begreifen, braucht es den Weg. 

Ich freue mich über jeden, der mich ein Stück des Wegs begleitet, um gemeinsam – still und geduldig gleichsam „Seidenpapier sammelnd“ – im Innern ein Licht zu entzünden und die Welt im Kleinen zu verändern.