Move for Good: Solidarität & Yoga

Move For Good · 26. September

Weltweit müssen immer mehr Menschen vor Krieg, Gewalt und Umweltkatastrophen fliehen. Gleichzeitig wird es diesen Menschen zunehmend erschwert, in ihrem neuen Zuhause ein menschenwürdiges und diskriminierungsfreies Leben zu führen. Um ein Zeichen für eine offene und diverse Gesellschaft zu setzen, unterstützt Namotoyoga daher zum nationalen Tag der Geflüchteten die Arbeit des Flüchtlingsrates Baden-Württemberg. Denn Solidarität und Yoga sind eng miteinander verbunden

Solidarisch sein – was heißt das eigentlich? 

Der Begriff „Solidarität“ kommt aus dem Lateinisch-Französischen und bedeutet „Zusammengehörigkeit“. Im menschenrechtlichen Kontext heißt Solidarität, den Fokus auf das „Menschsein“ zu legen. Anzuerkennen, dass es im Kampf für die Rechte von Frauen, die Rechte queerer Menschen, die Rechte von Kindern oder die Rechte geflüchteter Menschen stets im Kern um die Rechte von Menschen geht. Denn das „Menschsein“, das haben wir alle gemeinsam und es verleiht uns fundamentale Rechte – unabhängig von Geschlecht, Sexualität, Alter oder Herkunft.

Sich mit Menschen, die ihre Heimat aufgrund von Gewalt, Krieg oder Armut verlassen mussten, zu solidarisieren, bedeutet anzuerkennen, dass niemand sich aussuchen kann, in welches Leben er*sie hineingeboren wird. Es ist ein Ausdruck dieser Solidarität, Menschen mit Fluchtgeschichte in Deutschland willkommen zu heißen. Ein solidarischer Akt kann auch darin bestehen, die eigenen Privilegien zu nutzen, um die Rechte weniger privilegierter Menschen zu stärken. Es ist zum Beispiel ein Privileg, in einer wohlhabenden Familie oder in einem Land aufgewachsen zu sein, in dem jede*r Zugang zum Bildungssystem hat. Solche Privilegien sind oft mit dem Verfügen über finanzielle Mittel verbunden. Spenden an gemeinnützige Organisationen sind daher eine Möglichkeit, von den eigenen Privilegien solidarisch Gebrauch zu machen. 

Und was hat das Ganze mit Yoga zu tun? 

Yoga und Solidarität sind fundamental miteinander verbunden. Sicherlich hast du schon mal gehört, dass Yoga viel mehr ist, als die reine Aneinanderreihung von Asanas (Körperhaltungen) auf einer Yogamatte. Hinter dem Yoga, wie wir es heute praktizieren, steht eine jahrhundertealte Philosophie. Im Zentrum dieser Lehre steht der achtgliedrige Pfad, niedergeschrieben im Yogasutra von dem indischen Weisen Patanjali. Der achtgliedrige Pfad besteht aus acht aufeinander aufbauenden Gliedern, die schrittweise zur inneren Befreiung und zur Erleuchtung führen sollen. 

Die körperliche Praxis (Asana) ist dabei nur ein Teilaspekt. Den ersten Schritt auf dem Weg zur Erleuchtung bilden die Yamas - ethnische Grundlagen für einen rücksichtsvollen Umgang mit der Welt. An ihrer Spitze steht ahimsa, das Prinzip des Nicht-Verletzens. In einer der Interpretationen des Yoga-Sutra heißt es: „Auf ahimsa gründet sich der Weg des Yoga. Ohne ahimsa ist alles nichts. Und würde die Mehrheit der Menschen nur diesen ersten Schritt des Yoga-Wegs beherzigen, wären wir dem Paradies auf Erden schon sehr nah.“ (Patanjalis Yogasutra, Ralph Skuban, S. 116)

Ein gewaltloser Umgang mit uns selbst und mit anderen, niemanden verletzen, nicht in Gedanken, nicht in Worten und nicht in Taten – das erscheint in einer globalisierten Welt, in der der Wohlstand der einen von der Armut der anderen profitiert, wohl kaum möglich. Aber gerade, weil wir als Einzelne auf so viel Leid in der Welt kaum Einfluss nehmen können, ist es umso wichtiger, Verletzungen anderer in unserem eigenen Einflussbereich entgegenzuwirken. Natürlich bedeutet das, liebevoll mit seinen Mitmenschen umzugehen. Aber genauso bedeutet ahimsa, sich für Menschen einzusetzen, denen das Leben große Steine in den Weg gelegt hat. 

Im Vers 33 des 1. Kapitels des Yogasutra heißt es außerdem: „Das Bewusstsein wird ruhig, wenn wir eine innere Haltung kultivieren, die sich dem Glück anderer freundlich zugewandt zeigt und von Mitgefühl für leidende Wesen geprägt ist, eine Haltung, die ehrliche Freude über Gutes zum Ausdruck bringt und von Gelassenheit gegenüber dem Negativen zeugt.“ (Übersetzung aus Patanjalis Yogasutra, Ralph Skuban, S. 63). Keineswegs sollten Menschen mit Fluchtgeschichte auf das Leid, das viele von ihnen erlebt haben, reduziert werden. Denn natürlich haben sie, wie alle anderen Menschen auch, Schwächen und Stärken, Potentiale, Talente – jede*r für sich einen ganz individuellen Charakter. Dennoch zeigt dieser Vers des Yogasutras: “Freundlichkeit, Mitgefühl, Hilfsbereitschaft und ein achtsamer Umgang miteinander sind wichtige Bestandteile des Yogas.” Alle Lebewesen sind miteinander verbunden, sodass das Wohlbefinden des einen eng mit dem des anderen zusammenhängt!

Anderen Menschen etwas Gutes zu tun, tut somit auch uns selber gut.

Möchtest du die körperliche Praxis nutzen, um dich im yogischen Sinne solidarisch mit anderen Menschen zu zeigen? Dann melde dich zum Soli-Yoga „Move for Goodam Freitag, 26. September an. Nimm an einer von zwei Yogastunden teil und zeige dich so solidarisch mit geflüchteten Menschen, denn die Erlöse gehen an den Flüchtlingsrat Baden-Württemberg. Der gemeinnützige Verein setzt sich landesweit für die Rechte und für verbesserte Lebensbedingungen geflüchteter Menschen ein. Die Yogastunden sind sowohl für Anfänger*innen, als auch für Fortgeschrittene geeignet. 


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